Kindertransport – Schülertaxi oder was? Ganz im Gegenteil und viel tiefgreifender.

Die Schülerinnen und Schüler der beiden Englisch Grundkurse der Q1 und der beiden Englisch Leistungskurse der Q3 erfuhren im English Theater in Frankfurt, was es mit diesem speziellen Transport auf sich hatte. Im Jahre 1939 wurden ca. 10.000 jüdische Kinder in die UK transportiert, um der Verfolgung durch die Nazis zu entkommen. Äußerst eindrucksvoll haben die Schauspielerinnen des English Theater dieses bestürzende Thema auf die Bühne des Gallustheaters gebracht.

Ein 9-jähriges Mädchen namens Eva wurde nach England geschickt, um dort von einer Gastfamilie aufgenommen zu werden. Viele Jahre später und selbst Mutter wird Eva, die ihren Namen zu Evelyn geändert hat, mit ihrer Vergangenheit konfrontiert, einer Vergangenheit, die sie stets unterdrückt hatte. Diese verschiedenen Zeitebenen – Gegenwart und Rückblicke in die Vergangenheit – wurden parallel auf der Bühne aufgeführt, und zunächst war es schwer, diese Vorgehensweise zu durchschauen. Doch kurz vor der Pause klärte sich das Muster auf.

In der Pause äußerten sich die Englischschülerinnen und -schüler bereits sehr positiv. Sie seien zwar zunächst etwas verwirrt gewesen wegen der unterschiedlichen Zeitebenen und etwas enttäuscht von dem starken deutschen Akzent von „Evas Mutter“, doch als dann native speakers als englische Familie auftraten, seien sie wirklich im English Theater angekommen. Diese Eindrücke spiegelten sich auch in den Gesprächen in der Pause wider, kommentierten und diskutierten einige doch auf Englisch, so sehr waren sie in die englische Sprache vertieft.

Im zweiten Akt wurden Evelyns Beweggründe, in England zu bleiben, beleuchtet sowie das Schicksal ihrer Eltern, die in Deutschland geblieben waren und unter den fürchterlichen Folgen der Judenverfolgung zu leiden hatten. Wie genau das Ende dieses schweren Stoffes ausging, soll hier nicht verraten werden. Wir wollen ja nicht spoilern. Und nach der Vorstellung erfuhren die Besucher dann noch, dass in den ehemaligen Adlerwerken, da, wo nun das Gallustheater beheimatet ist, tatsächlich ein Konzentrationslager war. Es habe viele Jahre gebraucht, bis die Stadt Frankfurt dieses furchtbare Stück Vergangenheit anerkannt habe.

Es war ein Vormittag voller tiefgreifender Gefühle. „Kindertransport“, ein Theaterstück in englischer Sprache, hat unsere Schülerinnen und Schüler zum Nachdenken und zum gemeinsamen Dialog gebracht. Sie fanden es „sehr beeindruckend, wie gut die Emotionen gespielt wurden. Außerdem war es interessant zu sehen, dass man auch mit wenigen Darstellern ein ganzes Theaterstück inszenieren kann. Der Inhalt der Geschichte war zwar bedrückend, jedoch handelt es sich natürlich um ein sehr wichtiges Thema.“ Wie wichtig, zeigt sich in einigen Schüleräußerungen, dass man mit dem gesamten Jahrgang hätte anreisen sollen.

Treffend drückt es eine Schülerin aus:

“An admirable performance by the theatre group. Highlighting the importance of our history – of not forgetting. Brought to life with a heavy and emotional intensity which will touch your soul.”

(Bericht: Verena Felkl)

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