„Wie kostbar ist die Zeit des Lebens?“ Mit einem Vortrag zu dieser Frage hat die Gewinnergruppe des diesjährigen Science Slams der E-Phase das Publikum gefesselt und überzeugt. Die Gruppe setzte sich mit den verschiedenen Phasen des Lebens auseinander – von der Kindheit über die Jugend bis ins Erwachsenenalter – und fragte, was im Leben wirklich zählt. Mit einem unterhaltsamen, aber zugleich tiefgründigen Vortrag, der das Publikum durch persönliche Anekdoten und emotionale Impulse zum Nachdenken anregte, sicherten sich Lena Bornemann, Andrei Doban und Felix Tamme den Sieg.
Der Wettbewerb ermöglichte es den Schülerinnen und Schülern, in Kleingruppen eine wissenschaftliche Fragestellung zu entwickeln, diese gründlich zu recherchieren und die Ergebnisse auf kreative und unterhaltsame Weise zu präsentieren. Die Bandbreite der Themen, die die Schüler unter Anknüpfung zu unterrichtlichen Inhalten selbst wählen konnten, reichte von alltäglichen Fragen über technische Themen bis hin zu philosophischen und gesellschaftlich relevanten Diskursen. Einige der Themen, die die Gruppen aufbereiteten, waren beispielsweise: „Ist Darts eine Sportart?“, „Die Simpsons – Wahrsager der heutigen Zeit?“, „Analoge Kartenspiele – warum sind sie noch so beliebt?“ oder „Wie beeinflusst eine Fußball-EM im eigenen Land das Gemeinschaftsgefühl?“
Verständlichkeit, Unterhaltungswert, Wissenschaftlichkeit
Nach drei Tagen Vorbereitung stand dann der große Bühnenauftritt im Bad Camberger Kurhaus an, bei dem die durch einen Vorentscheid bestimmten Gruppen ihre Fragestellungen in Form eines informativen wie auch unterhaltsamen Vortrags präsentierten. Dabei wurden sie von einer Jury aus Lehrern und einer Schüler-Publikumsjury nach drei zentralen Kriterien bewertet: Verständlichkeit, Unterhaltungswert und wissenschaftlicher Anspruch. Die Siegerehrung erfolgte durch Schulleiter Frank Wellstein, Kurdirektor Michael Sinn und SEB-Vorsitzende Nane Nebel.
Die Möglichkeit der freien Themenwahl und das Sich-Ausprobieren auf der Bühne seien das Highlight gewesen, sagte die Siegergruppe. Andrei Doban sagte, er habe durch den Science Slam gemerkt, „ein Kind der Bühne zu sein. Lena Bornemann resümierte: „Die Projektwoche half uns Schülerinnen und Schülern auch, das Selbstbewusstsein zu stärken und zu lernen, sich gut zu präsentieren.“
Neben der Siegergruppe schafften es vier weitere Gruppen ins Finale:
Unter der Fragestellung „Hat die Magnetschwebebahn eine Zukunft in Deutschland?“ analysierte Benjamin Gust auf spannende Art und Weise die Potenziale dieser Technologie und brachte dem Publikum die technischen Hintergründe und Herausforderungen dieser Zukunftstechnik näher.
Die Gruppe um Hannah Dollinger, Marlene Sachs, Hanna Stroborn und Alina Laszlo trug in ihrer Präsentation „Warum das Känguru unser Lieblingstier ist“ einen Auszug aus Klings Känguru Chroniken vor, den sie als Ausgangspunkt für ihre kurzweilige Präsentation zum Kommunismus nutzten.
Amelie Nebel ging in ihrer Präsentation „Warum bewerben sich Frauen nicht einfach mal auf Führungspositionen?“ auf den sogenannten „confidence gap“ ein und widmete sich der Frage, warum Frauen in Führungspositionen so stark unterrepräsentiert sind. Mit einer kritischen Analyse, wie viele Vorstände in Deutschland ausschließlich aus Männern bestehen, darunter auffällig oft Männer mit dem Namen „Christian“, gelang Amelie ein unterhaltsamer Vortrag mit ernsthafter Analyse des Themas.
Auch der Vortrag „Gefühlschaos“ von Klara Pinkel und Jule Springer, der sich mit der Frage beschäftigte, was uns eigentlich glücklich macht, ging unter die Haut. Mit persönlichen Erfahrungen und Gedanken zu Beziehungen, Freundschaften und materiellen Dingen hinterfragte die Gruppe, ob äußere Umstände wirklich das Zentrum unseres Glücks ausmachen. Für sie selbst, so endeten sie, seien wahre Freundschaften der Ausdruck von Glück.
(Text und Fotos: Anna Schneider)