Seit über 10 Jahren gibt es an der Taunusschule für die E-Phase ein Physikprojekt, bei dem mit Hilfe des Antriebs einer Mausefalle ein Gefährt konstruiert werden muss, das rollt, hebt, katapultiert, fliegt oder schwimmt. Die Herausforderung besteht in erster Linie darin, die schnell zuschnappende Mausefalle so umzubauen, dass, wie in diesem Jahr, ein Boot oder Floß so angetrieben werden kann, dass es möglichst schnell eine Distanz von etwa 3,60 Metern im Wasser zurücklegt.
Die Schülerinnen und Schüler hatten mehrere Wochen Zeit, sich mit ihrem Bauplan und Bootsdesign auseinanderzusetzen, zumal es für ein gutes Design Extrapunkte gibt. Die Überlegungen, Skizzen und Baupläne sowie eine Erörterung der physikalischen Hintergründe werden in einer schriftlichen Ausarbeitung festgehalten, die Teil der Bewertung ist.
Bei einem Vorentscheid wurden die Klassensieger ermittelt; insgesamt kamen 11 Boote ins Finale. Geleitet von den Fachlehrern Florian Schmidthüs, Anita Rybczynski und Jürgen Satony und unter der regen Anteilnahme ihrer Kurse starteten die Teilnehmer mit ihren Booten in umgekehrter Reihenfolge. Nun ging es darum, welches Boot den Kanal am schnellsten durchqueren konnte. Den Kanal hatte Satony in Eigenbau hergestellt, er war knapp 4 Meter lang und 34 Zentimeter breit, die Wasserhöhe betrug 14 cm.
Nach einem spannenden Wettbewerb gewann das Boot von Arne Weber (E2b) und Kevin Lammel (E2b) mit dem Namen „Habibi der Schöne“, welches die 3,60 Meter in nur 14,5 Sekunden geschafft hat. Die Namen der Boote hat sich die E-Phase selbst ausgedacht und ihrer Kreativität genauso wie bei der Gestaltung ihres Bootes freien Lauf gelassen.
Den zweiten Platz belegte der „SV Levanti“ von Andrei Doban (E2a), Niclas Besser (E2a) und Lena Bornemann (E2a) mit 16 Sekunden. Auf den dritten Platz ist das Boot „Radieschen“ von Marlene Sachs (E2c) und Hannah Dollinger (E2c) gefahren, mit einer Zeit von 18,7 Sekunden.
Das Funktionsprinzip, das die allermeisten Teilnehmer anwendeten, beruhte auf der Verlängerung des Spannbügels der Mausfalle, der dann über eine Schnur eine Achse antrieb, die Paddel bewegte. Wickelte man den Faden falsch herum auf, fuhr das Boot allerdings rückwärts, was bei einigen Teilnehmenden auch vorkam und zu negativen Weiten. Das heißt, dass das Boot von der Starlinie aus rückwärts fuhr. Es wurden allerdings keine Negativpunkte verteilt, da allein die Fahrtüchtigkeit und das Funktionsprinzip schon 3 Notenpunkte einbrachte.
Alle Schülerinnen und Schüler haben mit viel Engagement und Ehrgeiz mitgemacht und können mit Stolz sagen, ihr physikalisches Wissen und handwerkliches Geschick erweitert zu haben. Natürlich gab es auch eine Belohnung für die Finalisten, wie einen Schokoosterhasen und Gutscheine für die ersten drei Plätze, im Wert von jeweils 20, 30 und 50 Euro, welche der Schulelternbeirat bereitgestellt hat. (Text: Sonja Schmidt (E-Phase); Fotos: Sonja Schmidt, Anita Rybczynski)