„German Vote“, Klima, Migration – Taunusschülerinnen und -schüler diskutierten mit Staatsministerin Anna Lührmann

Die Politik- und Wirtschaftskurse der Einführungsphase der Taunusschule haben mit Anna Lührmann, Staatsministerin für Europa und Klima im Auswärtigen Amt und Grünen-Abgeordnete im Bundestag, über aktuelle politische Themen und Herausforderungen diskutiert. Ihr Besuch stand unter dem Zeichen der kommenden Europawahl: Die Elftklässlerinnen und Elftklässler sollten sich ihrer politischen Mündigkeit und Verantwortung bewusst werden. Lührmann forderte die Jugendlichen auf, die besondere Chance für die junge Generation zu nutzen, erstmals bei einer Europawahl bereits mit 16 wählen zu dürfen und demokratische Parteien zu wählen.

„Positiv war, dass Frau Lührmann sowohl durch ihre persönliche Art als auch durch das Setting – sie stand inmitten der Schüler – nicht das Gefühl vermittelte, die Schüler zu belehren“, sagte Fachbereichsleiter Patrick Hannappel, „sodass es zu einer Diskussion auf Augenhöhe kam.“ Die Lernenden der Taunusschule diskutierten eifrig und stellten auch kritische Nachfragen, etwa zur Höhe der Abgeordnetendiäten oder der so genannten „German Vote“, womit die Enthaltung Deutschlands bei Abstimmungen in Brüssel gemeint ist, wenn sich die Ampel-Koalition auf keine gemeinsame Position einigen kann. Als Staatsministerin im Auswärtigen Amt ist Lührmann quasi die Vertreterin von Annalena Baerbock und durch ihre Schwerpunkte EU und Klima oft in Brüssel aktiv.

Amelie Nebel und Klara Pinkel führten durch die lebhafte Diskussion, die alle Kurse im Unterricht so intensiv vorbereitet hatten, dass nur die Hälfte der Fragen diskutiert werden konnte. Der Fokus der Schülerinnen und Schüler lag dabei auf der Klimapolitik: Sie wollten etwa wissen, wie eine effektive Klimapolitik auf EU-Ebene aussehen könne, ob die Staatsministerin die gesteckten Klimaziele als realistisch einschätze und ob die Energieversorgung gesichert sei, wenn ausschließlich Elektroautos existierten. Lührmann plädierte vor allem für einen schnelleren und stärkeren Ausbau der erneuerbaren Energien sowie der E-Mobilität und sprach sich für die Abschaffung des Einstimmigkeitsprinzips auf EU-Ebene aus.

Im europäischen Kontext interessierten sich die Jugendlichen neben den Auswirkungen der „German Vote“ auch für Möglichkeiten einer Entlastung von durch Migration überforderter EU-Staaten.

Die Eurovisionshymne, aufgeführt von einem Boomwhacker-, Streicher- und Bläserensemble unter der Leitung von Johannes Albrecht, hatte die Veranstaltung eröffnet. Nach einer Begrüßung durch Schulleiter Frank Wellstein berichtete Frau Lührmann zunächst über ihre Aufgaben als Staatsministerin für Europa und Klima, von ihren Tätigkeiten als Grünen-Abgeordnete im Kabinett Scholz sowie über ihren politischen wie wissenschaftlichen Werdegang.  

Im Rahmen der vielschichtigen Diskussion wurden Zusammenhänge geklärt und das Wissen um politische Herausforderungen und Verfahren vertieft, beispielsweise das Potenzial und die Notwendigkeit der Kooperation mit den europäischen Partnern, beispielsweise beim Thema Ausbau von Off-Shore-Windkraftanalgen und natürlich bei der Flüchtlingspolitik. So eröffneten sich den Erstwählerinnen und Erstwählern neue Sichtweisen. (Text: Mika Schmidt und Leonie Wolfsheimer, E2a; Fotos: Jannis Gruber)

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