Ironman – der Wettkampf

Das Rennen

Das Wetter hat im Vergleich zum Rennen der Frauen gedreht. Der Wind kam aus einer anderen Richtung, die Sonne war hinter Wolken versteckt und es hat zu regnen begonnen.

36 Minuten in 18 Grad warmen Gewässern waren für mich eine „OK-Zeit“. Ich wusste die Zeit aber nicht, da meine Uhr bereits Wochen davor den Geist aufgegeben hatte und noch nicht aus der Reparatur wiedergekommen war. Fünf Minuten zum Umziehen und um sich auf das Rad zu schwingen und dann 2:42 Stunden auf holprigen, nassen und rutschigen Straßen. Auch diese Zeit wusste ich nicht. Die Strecke war episch schön, aber windig und gefährlich, weshalb ich mich für eine eher defensive Fahrweise entschied. Als ich mit dem Rad ins Ziel kam, hat gerade Jan Frodeno seine letzten Kilometer auf der Laufstrecke in Angriff genommen. Drei Minuten später war ich auch auf der Laufstrecke und die ersten drei Athleten beinahe am Ziel angekommen, in einer Gesamtzeit von 3:36 Stunden, was die zweitschnellste je absolvierte Zeit auf dieser Distanz bedeutete.

Die abschließenden 21,1 km Laufen absolvierte ich dann in 1:33 Stunden, was für mich ganz gut war, wobei ich aber leider von Magenproblemen durch das kalte Trinkwasser geplagt wurde. Es sollte nicht das letzte Mal gewesen sein, dass sich mein Magen meldete.

4:59 Stunden lautete meine Gesamtzeit, unter der Fünf-Stunden-Marke, für Triathleten ein Grund, den Gegner zumindest eines Blickes zu würdigen. Ich war tiptop zufrieden und zu diesem Zeitpunkt noch 200. in der Gesamtwertung.

Am Ende des Tage der 226. in meiner Alterklasse und 1300. gesamt. Weltweit!

Eine tolle Stimmung wurde durch die tausenden Helferinnen und Helfer und abertausenden Zusehern entwickelt, man spricht von bis zu 100.000 Menschen entlang der Strecke. Die Bayern haben weniger Zuseher bei einem Fußballspiel.

 

Mein Resüme

Manch einer wird sagen:1300. in der Welt? Was ist denn das für ein Ergebnis?

All denen sage ich: geht nach draußen, bewegt Euch. Wenn ihr schon Twittern, Instagrammen und was auch immer tun müsst (vielleicht auch mal Hausaufgaben?!), dann macht es draußen. Spaziert herum, lauft ein Stück oder schwimmt, um den Kopf freizubekommen. Zieht Eure Stöpsel aus den Ohren, nehmt die Isolationskopfhörer vom Kopf, setzt Euch auf ein Fahrrad und genießt die Umwelt, nehmt aktiv Kontakt auf zu Euren Mitmenschen und treibt Sport.

Es gibt kein Richtig oder Falsch, kein zu viel oder zu wenig. Lediglich rumzugammeln und sich treiben zu lassen, ist keine Option auf Dauer.

Keiner muss Wettkämpfe bestreiten – mich haben diese Wettkämpfe jedoch bereits auf vier Kontinente unserer Erde gebracht. Und nach Platz 1000 bei meiner ersten Weltmeisterschaft stellt mich mein 1300.-er in diesem Jahr sehr zufrieden.

Ich habe eine neue Kultur und neue Menschen kennengelernt, eine für mich völlig unbekannte Natur erlebt oder auch viele Eindrücke mitgenommen, die ich erst in Deutschland bzw. Europa verarbeiten muss.

In diesem Sinne, bis zum nächsten Bericht aus Taupo (Neuseeland) im September 2020.

Das Draußenkind, Björn Becker

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