Schüler unterrichten Schüler

Kurz vor den Sommerferien und dem Ende der Mittelstufenzeit unternahm die Lateingruppe der 10. Klassen ein Projekt der besonderen Art. Getreu der römischen Saturnalien tauschten Lehrkraft und Schülerinnen und Schüler ihre Rollen. Während der Saturnalien, die zwar zeitlich anders terminiert waren, nämlich im Dezember, tauschten im alten Rom Herren und Sklaven die Rollen. So mussten zum Beispiel die Herren ihre Sklaven bewirten und die Sklaven durften ihren Herren die Meinung sagen. Im Unterrichtsprojekt ging es allerdings nicht darum, einander die Meinung zu sagen, sondern darum, dass die Schülerinnen und Schüler in die Rolle der Lehrkraft schlüpfen und ihren Mitschülerinnen und Mitschülern eine neue Grammatik und ein neues Thema aus der Realienkunde beibringen.
Die Grammatikthemen bezogen sich auf eine Fortsetzung und Vertiefung des Konjunktivs sowie der Einführung der nd-Formen (Gerundium und Gerundivum), die Realienkunde auf die im Schulbuch behandelten Themen (Caesar, Olympia, Ödipus und Sokrates). Beim Ablauf der „Unterrichtsstunde“ waren die Schülerinnen und Schüler sehr frei. Einzige Bedingungen waren, dass ein Grammatikeintrag und ein Übungsblatt erstellt und mit der Gruppe bearbeitet werden sollten. So wurde sichergestellt, dass alle Schülerinnen und Schüler die neue Grammatik in ihren Grammatikordner übernehmen und das Thema üben konnten.

Einige „Lehrer“ nahmen ihre Rollen sehr ernst. Sie gingen durch den Klassenraum, vergewisserten sich, ob ihre Mitschülerinnen und Mitschüler mitkommen, ermahnten aber auch, wenn es nötig war. Um der Klasse das Realienkundethema näher zu bringen, griffen zwei Gruppen auf kurze Dokumentationen zurück, zu denen sie dann Fragen stellten. Andere erstellten gemeinsam mit der Klasse eine Mindmap oder hielten einen kurzen Lehrervortrag. Zur Vertiefung und Überprüfung gab es neben den klassischen Arbeitsblättern auch noch ein Kahoot!-Quiz.

Dank des Rollentausches waren die Schülerinnen und Schüler auch in den letzten Stunden vor den Ferien noch motiviert, etwas für Latein zu tun. Sie konnten mit ihren Freunden zusammenarbeiten und haben die Lorbeeren ihrer Arbeit in Form des Applauses und des positiven Feedbacks ihrer Klassenmitglieder geerntet. (Bericht und Fotos: Verena Felkl)

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