Im Religionsunterricht haben Schülerinnen und Schüler Raum, das eigene Leben zu reflektieren, Lebensfragen, Zweifel und Sehnsüchte zu formulieren und gemeinsam nach tragfähigen Antworten zu suchen.
Der Lehrplan ist in 5 Lernschwerpunkte gegliedert:

• individuellen Erfahrungen
• biblisch-christliche Tradition
• christlich leben in Geschichte und Gegenwart
• Ethik
• Religion und Weltdeutung

Es geht im Religionsunterricht um die Stärkung des Selbstwertgefühls, um das Verstehen des christlichen Glaubens in Geschichte und Gegenwart, um die Auseinandersetzung mit eigenen Vorstellungen und Überzeugungen in der Diskussion mit anderen, um das Kennenlernen der christlichen Tradition und der anderen Religionen.

Die Fahrt nach Hadamar, die von der Fachschaft Geschichte für die Abschlussklassen der Haupt- und Realschüler  und die 10. Klassen des Gymnasiums verpflichtend angeboten wird, wird neben dem Fach Geschichte auch in Religion /Ethik inhaltlich vorbereitet. Durch die Begehung dieses historischen Ortes wird Geschichte hautnah erlebt und emotional nachempfunden. Konfrontiert mit verschiedenen Perspektiven werden die Schülerinnen und Schüler zu eigenen Positionen und reflektiertem Denken herausgefordert.

Praktizierte Ökumene im Schulalltag

Über den konfessionellen Unterricht hinaus ist uns der ökumenische Austausch sehr wichtig. Dabei geht es sowohl darum zu bedenken, was uns eint, als auch über das zu reden, was uns trennt. Typische Merkmale der Konfessionen lernen Schülerinnen und Schüler beim Besuch der Bad Camberger Kirchen kennen.

Ökumenische Projekte werden am Anfang des Schuljahres individuell mit den in den jeweiligen Klassenstufen unterrichtenden Kollegen organisiert. In gemeinsamen Schulanfangs- und Abschlussgottesdiensten und bei Adventsandachten, die Kollegen im Dezember einmal pro Woche zusammen mit Musiklehrern für die Jahrgangsstufen 5 bis 7 anbieten, erleben Schülerinnen und Schüler praktizierte Ökumene. Darüber hinaus kooperiert die Fachschaft mit der Schulseelsorge und unterstützt Angebote wie z.B. die Studienfahrt nach Buchenwald oder die Nikolausaktion in der Adventszeit.

Oberstufe: Theologie als Wissenschaft

Der Religionsunterricht wird in allen Jahrgängen zweistündig und konfessionell getrennt erteilt. Ab der Jahrgangsstufe E1 verändert sich das Anforderungsprofil des Unterrichts. In der Oberstufe soll Theologie als Wissenschaft kennengelernt und die dazugehörigen Methoden eingeübt und vertieft werden. Dazu gehört besonders die Fähigkeit verschiedene wissenschaftliche Postionen zu reflektieren und in Diskussionen das Ausformen und Formulieren eines eigenen Standpunkts zu üben. Dies führt auch zu fächerübergreifenden Fragestellungen, seien es Zusammenhänge mit den Naturwissenschaften, Kunst, Musik, etc. Bei all diesen Fragen steht der einzelne Schüler immer wieder vor der Notwendigkeit, auch sein eigenes Leben kritisch zu hinterfragen und es im Sinne eines verantwortlichen Lebens zu überprüfen. Dies führt schließlich zu einer selbstbestimmten Lebenshaltung.