Autoren besuchen die Taunusschule

In der Woche vom 04.11.19 bis 08.11.19 haben an der Taunusschule Autorenlesungen mit Eymard Toledo (5./6. Klassen), Dr. Jürgen Seidel (9. Klasse bis E-Phase) und Maria Braig (6. Klasse bis E-Phase) stattgefunden.

Alle Autoren erzählten aus ihrem Leben und lasen aus ihren Werken, die unterschiedliche Themenschwerpunkte hatten, vor. Ebenso hatten die SuS Gelegenheit Fragen zu den Autoren, ihren Werken und der Entstehung eines Buches zu stellen.

Dr. Jürgen Seidel wurde 1948 in Berlin geboren und absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Fernsehtechniker, einem Beruf, den es heute gar nicht mehr gibt. Er verbrachte drei Jahre in Australien und Südostasien, holte sein Abitur nach und studierte Germanistik und Anglistik. Danach begann er seine Arbeit als freier Autor, arbeitete aber auch als Lehrbeauftragter an Universitäten, erhielt Förderstipendien, Arbeitsstipendien und Literaturpreise. Er veröffentlichte Erzählungen, Hörspiele, Rundfunkbeiträge, literaturwissenschaftliche Publikationen und zahlreiche Jugendromane.

Seidel schreibt historische Romane. An unserer Schule hat er aus seinem Roman „Blumen für den Führer“ vorgelesen. Der Roman spielt 1936 und muss entsprechend gelesen werden. Die Hauptfigur des Romans, die 15 jährige Reni, ein Waisenkind, das im Heim lebt, freut sich darauf, dem Führer einen Blumenstrauß überreichen zu dürfen, sie fühlt sich dadurch geehrt. Das Nazi-Regime ist ihr unbekannt und war zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht etabliert. Somit konnte Seidel den SuS gut verdeutlichen, wie wichtig es ist Geschehnisse zeitlich richtig einzuordnen und angemessen zu bewerten. Dieses Buch und weitere Romane von ihm (z.B. „Die Rettung der ganzen Welt“ oder „Das Mädchen mit dem Löwenherz“) können ab sofort in der Schulbibliothek ausgeliehen werden.

Über Eymard Toledo und Maria Braig berichten Lea Martin (G6b) und Laura Sophie Vaahsen (G6b) sowie Lara Wüstkamp (E1c). Auch Bücher dieser Autoren können ab sofort in der Schulbibliothek ausgeliehen werden.

 

Juju und Jojô

Die Autorin des Buches Juju und Jojô ist Eymard Toledo. Sie ist 1963 in Belo Horizonte in Brasilien geboren. Mit 25 Jahren ist sie nach Europa gereist. Heute lebt sie in Mainz und ist Mutter von zwei fast erwachsenen Söhnen. In ihren Geschichten erzählt sie vom Leben in Brasilien. Außerdem handeln ihre Bücher von wichtigen Themen, die meistens die Gesellschaft betreffen. Für ihre bisherigen zwei Bücher erhielt sie mehrere Auszeichnungen.

Was sehr praktisch und faszinierend ist, ist, dass Eymard Toledo selber für ihre Bücher illustriert – aber nicht gezeichnet oder am Computer bearbeitet, sondern sie klebt perfekt geschnittene Papierstückchen so übereinander und nebeneinander, dass es ganze Bilder ergibt. Dies macht sie sehr gut und detailliert. Sie benutzt dafür Materialien, die sonst auf dem Müll landen würden, zum Beispiel altes Geschenkpapier für Klamotten der Personen oder Verpackungsreste für Autos, Servietten und Küchenrolle für die Wolken und auch anderes Papier, das sie von Kindergärten und Schulen gespendet bekommt.

Das Buch Juju und Jojô erschien am 15.03.2019 im BAO BAB Verlag. Die Zwillingsmädchen Juju und Jojô wohnen in einer großen Stadt. Die Nachbarin erzählt, dass das Haus, in dem sie wohnen, früher das größte des Quartiers war. Die Zwillinge können das kaum glauben, da es inzwischen von vielen anderen Hochhäusern überragt wird. Vor ihrem Haus steht ein Baum, den die Kinder während der Kindergartenzeit mit ihrem Vater gepflanzt hatten, der Jabuticababaum (eine Baumstammkirsche). Der Baum reicht schon bis zum Balkon der Zwillinge im vierten Stock. Er spendet süße Beeren, die am Stamm des Baumes wachsen. Es wohnen viele Tiere in ihm, zum Beispiel laute Grillen, verschiedene Ameisen, aber auch Schmetterlinge wohnen dort. Jojô kann Jujus Interesse an den Insekten, die sie hässliche Viecher nennt, zunächst nicht verstehen. Eymard Toledo illustriert auch das Gedränge im Bus, das Gewusel auf den Straßen und die Insekten überall. Juju findet alle Insekten toll. Die Wespen aus dem Wespennest unter dem Balkondach, die Kakerlaken, die aus dem Aufzug kriechen, die Wespen und Bienen im Stadtbus und die Spinnen in den Ecken und unter den Möbeln.

Was ich sehr faszinierend finde, ist, dass sie im Durchschnitt sechs Stunden für eines ihrer Bilder braucht und dass ca. 20 ihrer Bilder auf einer Berliner Ausstellung zu sehen sind. Ich finde, dass ihr das Buch sehr gut gelungen ist. Ich bin froh, dass wir sie an unserer Schule zu Besuch haben durften, weil wir dadurch eine ganz neue Idee für Illustrationen bekommen haben und einen Einblick in das brasilianische Leben.
(Laura Sophie Vaahsen G6b)

 

Eymard Toledo berichtet über das Leben in Brasilien

Am 04.11.19 kam die Autorin Eymard Toledo an unsere Schule, um das Buch „Juju und Jojô Eine Geschichte aus der Großstadt“ vorzustellen. In dem Buch geht es um Zwillinge, die in Brasilien leben. Juju erzählt, wie bei ihr der Alltag aussieht. In dem Buch wird aber auch klar gemacht, wie es den Insekten in Brasilien geht, denn es gibt kaum Bäume in der Stadt. Juju und Jojô pflanzten mit ihrem Vater, als sie klein waren, einen Baum vor ihr Haus Viele Menschen freuen sich, wenn sie den Baum sehen. Die Autorin ist auch die Illustratorin ihres Buches. Sie kam auf die Idee dieses Buch zu schreiben, weil sie selber dieses Leben lange miterlebt hat. Außerdem möchte sie damit auf das große Insektenproblem hinweisen. Sie hat eine tolle Idee gehabt, ihre Bilder zu gestalten. Sie klebt sie nur mit Papier, denn früher, als sie noch in Brasilien in einer kleinen Wohnung lebte, stank es immer nach Farbe, wenn sie malte. Dieses Buch ist zwar ein Kinderbuch, trotzdem ist es interessant zu lesen, weil man so merkt, wie die Kinder in Brasilien leben und wie schlimm es den Tieren bzw. den Insekten geht.
(Lea Martin G6b)

 

Maria Braig

Vom 06.11.19 bis 08.11.19 kam die Autorin Maria Braig an unsere Schule und hat Autorenlesungen für verschiedene Klassen der Jahrgänge 6 bis E-Phase gehalten.

Maria Braig ist 1957 im Allgäu geboren und kam später nach Osnabrück. Sie studierte Germanistik, empirische Kulturwissenschaft und Geschichte, ist jetzt LKW-Fahrerin, aber seit 10 Jahren auch Autorin. Braig schreibt „all age“ Romane, wie „Amra und Amir“, „Spanische Dörfer“ und „Nie wieder zurück“. In ihren Werken beschäftigt sie sich mit verschiedenen Kulturen, der Sexualmoral und Vorurteilen. Sie ist inspiriert vom Alltag und ihrem Engagement in der Flüchtlingsarbeit. Braig hat uns aus ihrem Roman „Nie wieder zurück“ vorgelesen, in dem ein 16 jähriges Mädchen die Hauptrolle spielt. Sie soll von ihrem Vater zwangsverheiratet werden und so läuft sie von zu Hause weg. Alte und neue Freunde helfen ihr bis ins Frauenhaus. Parallel läuft die Geschichte einer jungen Frau aus Saudi-Arabien ab, die vor ihrem Mann flieht. Auf ihrer „Abenteuer Reise“ verliebt sie sich in Jane, eine Frau aus Uganda.

Der Roman stellt die Regeln verschiedener Kulturen in Frage und zeigt, wie Frauen ein Recht auf ein selbständiges Leben haben.
(Lara Wüstkamp E1c)

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