Wären Sie am Montag, 21. Januar, schon früh an der Taunusschule vorbeigefahren, hätten Sie sich vermutlich sehr gewundert. Auf dem Lehrerparkplatz, der sonst so früh noch leer ist, hatten sich um sechs Uhr morgens bereits drei Lehrkräfte sowie 16 Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Jahrgangsstufen versammelt. Mit Teleskopen und Kameras ausgerüstet stand die Gruppe vor der Schule und blickte zum dunklen Himmel. Da fragt man sich, warum das alles? Die Antwort ist alles andere als schwer. An diesem Montag ereignete sich ein astronomisches Ereignis, das sich keiner dieser Schüler entgehen lassen wollte: Die Erde schob sich an besagtem Morgen genau zwischen Mond und Sonne.

Da der Kernschatten der Erde einen dreimal so großen Durchmesser wie der Mond hat, kam es zu einer totalen Mondfinsternis. Jedoch fiel immer noch Streulicht der Sonne durch die Erdatmosphäre, wovon nur die roten Teile beim Mond ankamen. Dieser erschien in einer rot-orangenen Farbe, auch „Blutmond“ genannt. Knapp vier Stunden war das Spektakel am Himmel sichtbar. Der Sichtbarkeitsbeginn lag gegen 4 Uhr morgens, das Ende kurz vor 8 Uhr.
Der wolkenlose und klare Himmel ermöglichte eine perfekte Sicht auf den Mond und das Aufnehmen fantastischer Bilder. Die Frage, ob sich das frühe Aufstehen gelohnt hat, wurde von der Gruppe mit einem eindeutigen „Ja“ beantwortet. Denn jeder Blick durch eines der Teleskope war außergewöhnlich atemberaubend. Die rote Farbe des Mondes und seine Wanderung konnte genau beobachtet werden. Gegen 7 Uhr morgens betrachteten wir sogar noch die Venus, die südöstlich am Himmel zu sehen war. Beim Eintreffen der ersten Schüler war die Gruppe mit ihrem Lehrer Jürgen Satony schon wieder beim Abbau der Geräte. Zum Schulbeginn war alles verschwunden. An dieses Erlebnis erinnern jedoch die atemberaubenden Bilder. Die nächste von Deutschland aus sichtbare Mondfinsternis wird vermutlich am 15. auf den 16. Mai 2022 stattfinden. (Nils Langer, G9b, und Sophie Arnold, G10b)