Entwicklungshilfe in Afghanistan war das Thema eines Vortrags von Grischka Schmitz-Ohl für die Schüler der Jahrgangsstufe Q3. In seinem lebendigen und ausführlichen Bericht erzählte Schmitz-Ohl  von seiner Arbeit bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), einer staatlichen Organisation für Entwicklungszusammenarbeit der Bundesrepublik, und informierte über die momentane politische Situation in Afghanistan.

Der Vortrag, der auf Initiative des Oberstufenleiters Jörg Schouler stattfand, startete mit der Geschichte Afghanistans und wie sich das Land in der Vergangenheit politisch, wirtschaftlich, aber auch gesellschaftlich entwickelt hat. Somit machten die Schülerinnen und Schüler eine kleine Zeitreise, bei der sie schließlich in der Gegenwart ankamen. Die Lebensbedingungen, die sich rapide verändert haben, erläuterte Herr Schmitz -Ohl aus seiner persönlichen Sicht. „Einmal ist einer unserer Kollegen entführt worden“, berichtet er, dann sei eine Nachrichtensperre verhängt worden und das Schlimmste sei gewesen, dass sie einfach nicht gewusst hätten, wo ihr Kollege zu dieser Zeit gewesen sei.

Gewalt und Waffen gehören zum Alltag

Ab August 2015 sei es nur noch möglich gewesen, mit gepanzerten Kraftfahrzeugen und in gesicherten Häusern in Afghanistan zu leben. Des Weiteren sei die alltägliche Waffenpräsenz als Europäer sehr gewöhnungsbedürftig. „Wie die Menschen dort mit Gewalt umgehen, ist für uns nicht nachvollziehbar. Einmal hat es einen kleinen Auffahrunfall gegeben. Einer der beiden Fahrer ist ausgestiegen und hatte plötzlich die Waffe in der Hand“, berichtet der gelernte Volkswirt, der schon seit 1993 bei der GIZ tätig ist. „Für die Afghanen gehören die Waffen zu ihrem Leben, ein Waffenverbot wäre dort undenkbar.“